MODUL 2: WIE WIRKT SUSTELLING?

SUSTELLING-EFFEKTE

Der Ausdruck „Effekt“ beschreibt eine Auswirkung oder Veränderung des Erlebens oder Verhaltens eines Individuums, beeinflusst durch das Lesen/Hören/Anschauen eines Medienbeitrags im Storytelling-Stil.

Ein Beitrag kann mehrere Arten von Effekten hervorrufen, aber nicht jeder Beitrag verändert unbedingt alle Arten des Erlebens und Verhaltens des Publikums. Im Folgenden stellen wir dir eine Übersicht verschiedener Effektarten vor.

Kognitive Effekte

sind Auswirkungen auf Gedächtnisprozesse, den Umfang des Wissens einer Person, das Verständnis von Zusammenhängen oder auf die Verarbeitung von Informationen, die mit der Rezeption einer Geschichte in Zusammenhang stehen. Auf diese Weise kann die Rezeption von Medienbeiträgen eine bessere Verarbeitung der Inhalte oder ein besseres Verständnis bestimmter Inhalte erzeugen.

Effekte auf Einstellungen

bezeichnet hier eine Auswirkung auf die Bewertungen, die eine Person bezogen auf ein Thema/einen Gegenstand, einen Inhalt oder eine Person hat. Bewertungen können sich durch die Rezeption einer Geschichte aber auch losgelöst vom engeren Kontext der Geschichte verändern (z.B. indem neue Einsichten aus der Geschichte auf andere Lebenszusammenhänge übertragen werden). Die Medienbeiträge regen eine Bewertung der Inhalte und der Erzählweise an. Die kann wiederum eine Reflexion von vorhandenen Überzeugungen, Meinungen und Einstellungen zu Nachhaltigkeitsthemen anregen. Dabei können neue und veränderte Überzeugungen, Meinungen und Einstellungen entstehen (z.B. Elektroautos sind keine Lösung, da sie die Umwelt zu sehr belasten). Dazu werden z.B. eigene Lösungsvorschläge oder Forderungen formuliert, wie Probleme im Nachhaltigkeitsbereich bewältigt werden können.

Emotionale Effekte

Die Medienbeiträge können emotionale Reaktion zur Folge haben, wie z.B. Empörung, Ekel, Freude, Traurigkeit, Verwirrung oder Betroffenheit.

Motivationale Effekte

Die Inhalte der Medienbeiträge können als Impulsgeber zum Überdenken oder Ändern des eigenen Verhaltens oder Handelns dienen. Beispielsweise kann nach der Rezeption eines Beitrags eine höhere Bereitschaft entstehen, unverpackt einzukaufen. RezipientInnen könnten sich auch vornehmen, mehr Geld für Lebensmittel zu investieren, oder insgesamt weniger Konsumgüter zu kaufen. Positiven Einfluss auf eine Aktivierung von Verhaltensabsichten von Rezipierenden können Lösungsvorschläge haben, die in Erzählungen im Kontext von SusTelling für nicht-nachhaltige Lebensweisen formuliert werden. Die Absichten können, müssen sich aber nicht in die gewünschte „nachhaltigere Richtung“ ändern.

Verhaltensbezogene Effekte

Menschen, die einer Erzählung ausgesetzt sind, können nach der Rezeption ihr tatsächliches Verhalten verändern, d.h. sie kaufen weniger Lebensmittel mit unnötigen Verpackungen ein, sie besuchen oder organisieren Demonstrationen für einen Wandel in der Ernährungsindustrie oder organisieren Informationsveranstaltungen.

Physiologische Effekte

Erzählungen können sich positiv oder negativ auf körperliche Werte, z.B. Hormonspiegel, von Menschen auswirken. D.h. die Blutzuckerwerte können sinken oder das Kortisollevel kann sich verändern.

Komplexe Effekte

Hierbei handelt es sich um eine Mischkategorie von Effekten, die sich nicht eindeutig einer der anderen Kategorien zuordnen lassen, da sie Anteile von kognitiven, einstellungsbezogenen oder/und emotionalen Effekten enthalten.

Handout

Eine Zusammenfassung der unterschiedlichen Wirkungsweisen von SusTelling und Beispiele dazu findest Du im Handout.

Handout SusTelling
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