MODUL 1: WAS IST SUSTELLING?

 

Der Fall „Knitz“ – Das Beispiel

Anna ist die Kommunikationschefin der dreiköpfigen neugegründeten Initiative namens „knitz“. Diese Initiative versteht sich als ein Sustainable Entrepreneurial Business im Sinne des nachhaltigen Unternehmertums.
„Knitz“ bietet Lebensmittel unverpackt an, dass heißt, sie werden in Abfüllstationen ohne zusätzliche Verpackung im Laden bereitgestellt. Nun steht eine neue Ladeneröffnung kurz bevor, und dies soll kommuniziert werden. „Das wäre eine gute Gelegenheit, über die Hintergründe unserer Initiative und die Unterschiede zum konventionellen Handel aufzuklären – dadurch könnten wir im Sinne des Nachhaltigkeits-Marketings auch andere dazu ermutigen, ähnliche Projekte auf den Weg zu bringen!“ denkt Anna. Anna kontaktiert verschiedene MedienvertreterInnen und schafft es, dass die Lokalzeitung eine kurze Nachricht veröffentlicht. Anna ist begeistert, dass die Lokalzeitung viele Menschen in der Region erreicht, die sich bisher eher wenig interessiert an unverpacktem Einkaufen gezeigt haben und daher gewonnen werden können. Noch am Abend erhält sie den Textentwurf von der Redaktion. Nach dem Lesen ist Anna enttäuscht – sie hätte sich einen viel lebendigeren Beitrag gewünscht. Anna beschließt, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und anhand von Storytelling eine Geschichte zu kreieren, die die Idee von „knitz“ und die zugrundeliegenden Nachhaltigkeitsgedanken auf eine ansprechendere Weise an die Kundinnen und Kunden weitergibt.

Bevor Du mit dem ersten Modul anfängst, finde heraus was hinter dem Verkaufskonzept von „knitz“ steht und was Sustainable Entrepreneurial Businesses und nachhaltiger Konsum bedeuten.

Verkaufskonzept

Das Verkaufskonzept basiert auf einem Selbstbedienungsprinzip. Die KonsumentInnen füllen die Lebensmittel selbst in bereitgestellte oder mitgebrachte Mehrwegbehälter. Die Idee der Initiative geht aber noch einen Schritt weiter, denn durch die kurzen Transportwege zu den meist lokalen Lieferanten und durch das saisonale Angebot von Obst und Gemüse, werden die Produzenten und Lieferanten lokal unterstützt und der CO2-Austoß für Lieferung und Lagerung verringert.

Nachhaltiges Unternehmertum (Sustainable Entrepreneurial Businesses)

Gemein haben diese Initiativen, dass sie nicht nur auf den Profit-Gedanken stützen, sondern auch darüber nachdenken, dass Preise zum Wohle aller verhandelt werden und dass es enge und direkte Beziehungen zwischen den Produzentinnen und dem Vertrieb gibt. Insgesamt zielen solche Unternehmen darauf ab einen ökologischen und sozialen Wandel im Handel und Verkauf von Produkten anzuregen. Dafür versuchen solche Initiativen insbesondere Vertrauen zwischen den Produzentinnen, den AbnehmerInnen und den KonsumentInnen zu schaffen.

Nachhaltiger Konsum

Als nachhaltigen Konsum bezeichnen wir individuelle Handlungen, die durch den Erwerb, die Nutzung und die Entsorgung von Gütern und Dienstleistungen, zur Befriedigung von eigenen Bedürfnissen in verschiedenen Lebensbereichen (z.B. Ernährung, Kleidung, Mobilität, Freizeit) eingesetzt werden. Diese Handlungen werden ausgeführt, ohne dabei die ökologischen und sozioökonomischen Grundlagen anderer Menschen (derzeit oder in Zukunft), um ihre Bedürfnisse zu erfüllen, zu verletzen.

Wie geht es weiter?

Wie die Geschichte weiter geht und welchen Prozess Anna dabei durchläuft bis sie ihre eigene Geschichte erstellt, erfährst Du im Laufe der Module.

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